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💼 Arbeitsunfähigkeit und Kosten bei Krebserkrankungen in Deutschland und Europa

📊 1. Erwerbsfähigkeit und Häufigkeit

  • Jährlich erkranken in Deutschland etwa 540.000 Menschen neu an Krebs.

  • Rund 35 % der Betroffenen sind bei Diagnosestellung im erwerbsfähigen Alter (18–65 Jahre).

  • Krebs gehört zu den häufigsten Ursachen für langfristige Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit.

 

📅 2. Dauer der Arbeitsunfähigkeit

  • Durchschnittlich sind Krebspatient:innen im ersten Jahr nach Diagnose etwa 90–120 Tage arbeitsunfähig.

  • Bei aggressiveren Tumoren (z. B. Brust-, Lungen-, Darm- oder Blutkrebs) liegt die Arbeitsunfähigkeit oft deutlich über 150 Tagen.

  • Nach abgeschlossener Therapie benötigen viele Patient:innen mehrere Monate Rehabilitation, bevor sie wieder arbeiten können.

  • Etwa ein Drittel der Betroffenen schafft keine vollständige Rückkehr in den Beruf.

 

💶 3. Direkte Krankheitskosten

  • Die direkten medizinischen Kosten (Diagnostik, Krankenhaus, Medikamente, Nachsorge) betragen in Deutschland:
    → ca. € 40.000 – 80.000 pro Patient im ersten Jahr.

  • Hochpreisige Immun- und Zieltherapien (z. B. Checkpoint-Inhibitoren, CAR-T-Zellen) können € 80.000 – 350.000 pro Jahr erreichen.

  • Diese Kosten werden in der Regel von der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung übernommen, abzüglich gesetzlicher Zuzahlungen (max. 1–2 % des Bruttoeinkommens).

 

💸 4. Indirekte Kosten durch Arbeitsausfall

  • Pro Jahr entstehen in Deutschland über 17 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage durch Krebserkrankungen.

  • Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Produktivitätsverluste werden auf mindestens € 3 – 5 Milliarden jährlich geschätzt.

  • Die durchschnittlichen Kosten pro erkranktem Arbeitnehmer liegen bei rund € 20.000 – 25.000 pro Jahr (Lohnfortzahlung, Krankengeld, Ersatzarbeitskräfte).

  • Bei Berufsunfähigkeit entstehen zusätzliche Renten- und Reha-Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Euro pro Jahr.

 

🧠 5. Psychische und soziale Folgen

  • Etwa 30–40 % der Krebspatient:innen entwickeln Depressionen oder Angststörungen während oder nach der Therapie.

  • Diese erhöhen die Fehlzeiten und senken die Wiedereingliederungsquote.

  • Laut OECD verursachen psychische Erkrankungen in Europa eine gesamtwirtschaftliche Belastung von bis zu 4 % des BIP (Deutschland: über € 150 Milliarden jährlich).

  • Betroffene Familien tragen oft zusätzliche indirekte Kosten (z. B. Pflege, Kinderbetreuung, Fahrtkosten, Verdienstausfall des Partners).

 

❤️ 6. Warum Prävention und Immuntherapie wichtig sind

  • Früherkennung, Prävention und moderne Immuntherapien können Krankheitsverläufe mildern, Arbeitsfähigkeit länger erhalten und die Belastung des Gesundheitssystems senken.

  • Innovative Therapien wie die dendritische Zelltherapie (DZT) zielen darauf ab, das Immunsystem gezielt zu stärken, Rückfälle zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.

 

📈 7. Fazit

  • Krebs ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderung.

  • Jeder Fortschritt in der Therapie — insbesondere in der Immunonkologie — kann Leben retten, Lebenszeit verlängern und Kosten für Patienten, Arbeitgeber und Gesellschaft nachhaltig reduzieren.

    Kostenübersicht bei verschiedenen Krebsarten PDF zum Downloaden [hier]

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