Dendrische Zelltherapie -
Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom / HCC)
Klassische Behandlungsmethoden & moderne Immuntherapien
Leberkrebs entsteht meist auf dem Boden einer chronischen Lebererkrankung, z. B. Fettleber, Hepatitis B/C oder Leberzirrhose.
Da Symptome oft spät auftreten, wird die Erkrankung bei vielen Patient:innen erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert.
Die Behandlung erfordert deshalb eine präzise Diagnostik, interdisziplinäre Planung und häufig eine Kombination mehrerer Therapieformen.

Klassische Behandlungsmöglichkeiten bei Leberkrebs
1. Operation (Resektion)
Wenn der Tumor früh erkannt wird und die Leberfunktion noch gut ist, kann der betroffene Leberabschnitt entfernt werden.
Ziel: komplette Tumorentfernung bei Erhalt ausreichender Leberfunktion.
2. Lebertransplantation
Bei bestimmten Kriterien (z. B. Milan-Kriterien) kann eine Lebertransplantation die beste Option sein.
Sie entfernt den Tumor und die geschädigte Leber vollständig.
3. Lokale ablativen Verfahren
Diese Methoden zerstören Tumorgewebe gezielt, ohne die gesamte Leber zu belasten:
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Radiofrequenzablation (RFA)
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Mikrowellenablation (MWA)
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Ethanol-Injektion (PEI)
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Irreversible Elektroporation (IRE)
Sie werden oft bei kleinen Tumoren eingesetzt.
4. TACE – Transarterielle Chemoembolisation
Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren wird Chemotherapie über die Leberarterie direkt in den Tumor eingebracht und der Blutfluss anschließend blockiert.
Dadurch verbleibt das Medikament länger im Tumor, während das gesunde Lebergewebe geschont wird.
5. Systemische Therapien (Tabletten und Infusionen)
Bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Leberkrebs stehen moderne zielgerichtete Medikamente und Immuntherapien zur Verfügung.
Zielgerichtete Therapien:
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Sorafenib
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Lenvatinib
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Regorafenib
Immuncheckpoint-Inhibitoren:
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Nivolumab
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Pembrolizumab
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Kombinationen aus Anti-PD-1 und Anti-VEGF (z. B. Atezolizumab + Bevacizumab)
Diese Therapien gehören heute zum Standard in vielen Behandlungsschemata.
Dendritische Zelltherapie – immunologischer Ansatz bei Leberkrebs
Die dendritische Zelltherapie (DZT) ist eine personalisierte Immuntherapie, die das körpereigene Immunsystem gezielt aktiviert.
Dendritische Zellen sind die wichtigsten Antigen-präsentierenden Zellen.
Sie „trainieren“ T-Zellen, Krebszellen besser zu erkennen und anzugreifen.
Ablauf der dendritischen Zelltherapie
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Blutentnahme des Patienten
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Isolation der Monozyten
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Kultivierung und Differenzierung zu dendritischen Zellen
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Beladung mit Tumorantigenen (z. B. Tumorlysat)
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Reifung zu funktionsfähigen Immunzellen
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Rückgabe der Zellen durch intradermale Injektion
Durch diese Antigenpräsentation können T-Zellen eine zielgerichtete Immunantwort gegen Tumorzellen entwickeln.
DZT als Ergänzung zur klassischen Leberkrebstherapie
Die dendritische Zelltherapie wird häufig komplementär eingesetzt, besonders:
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begleitend zu TACE oder Ablationsverfahren
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nach lokalen Therapien zur Verbesserung der Immunüberwachung
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bei systemischen Therapien zur Immunstabilisierung
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bei Patienten, die sich eine immunologische Ergänzung wünschen
Mögliche Kombinationen:
• DZT + TACE
Die lokale Tumorzerstörung liefert zusätzliche Tumorantigene, die das Immunsystem nutzen kann.
• DZT + Systemische Therapie
DZT kann die Vielfalt aktivierter T-Zellen erweitern.
• DZT + Immunaufbau-Infusionen
z. B. Glutathion, Resveratrol, Artesunat, Selen
→ unterstützen das Immunsystem bei Belastung durch Chemo, TACE oder Tumorprogression.
Ziele der DZT bei Leberkarzinomen
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Aktivierung spezifischer T-Zellen
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Verbesserung der Immunüberwachung (Surveillance)
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Unterstützung klassischer Therapien
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Stabilisierung des Immunsystems
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Ergänzende Option zur Verbesserung der Lebensqualität
Die Reaktion ist individuell und abhängig von Tumorstadium, Leberfunktion und Immunstatus.
Die dendritische Zelltherapie ist ein patientenindividueller immunologischer Ansatz.
Es werden keine Heilversprechen gegeben.
